Das Jahr 2010 ist da!
Immer schon hat die Menschheit gespannt in die Zukunft geblickt - aber was tun, wenn sie da ist?
Wir werfen einen schonungslosen Blick auf das Jahr 2010: Hoffnungen erfüllt? Träume geplatzt? Oder alles beim Alten?
Politik: Schröders Agenda
Ehrgeizige Ziele hatte sich der SPD-Frontmann im Jahr 2003 gesetzt und sie während einer öden Runde im Bundestag auf die Rückseite einer alten Regierungserklärung gekritzelt. "2010: Will richtig abkassieren, am Besten bei Öl- oder Gasunternehmen, immer noch eine satte Haarfarbe haben und auf KEINEN Fall mehr Kanzler von 82 Mio. Jammerlappen sein."
Hut ab, kann man da nur sagen, Basta-Gerd hat alles umgesetzt, was er wollte und eine ordentliche Finanzkrise für die olle Angie und den doofen Spaß-Guido gab's noch obendrauf. So macht der Ruhestand richtig Gas.... ähhh ‚Spaß'.
Musik: Prince
Der extravagante Künstler hatte schon 1982 damit geprahlt, dass er Party machen würde "like it's 1999". Am Stichtag dann aber, am 31. Dezember 1999, war Prince so damit beschäftigt, aus Wut über Sonys Knebelverträge kreischend Studioeinrichtungen zu demolieren, sich den Kopf über ein neues Pseudonym (das man nur auf dem Kopf stehend und mit Reisbrei im Mund fehlerfrei aussprechen kann) zu zerbrechen und seine Plateauschuhe zu imprägnieren, dass er das Party machen ganz vergaß. Mit Fistelstimme säuselte er nur: "Ask me in 10 years, punk-ass bitches."
Pünktlich am 1. Januar 2010 haben wir also versucht, zu eruieren, wie er den Jahreswechsel denn nun verbracht habe. Die Antwort war enttäuschend: "I been keepin' it real cool - just me and some ladies gettin' the groove on. But I'm hot, bitches," lässt er uns hoffen, "already working on some funky horn blows and crazy guitar and bass lines and all that shit. 2010 is bringin' you Prince like you never heard the mo'fucker." Ja. Mal sehen.
Sport: Michael Schumacher
Der Philosoph der Rennstrecke, er bezeichnet sich selbst gern als echten "Kartianer", hat alles genau geplant: das Comeback Winter 2009, den Titel im Sommer 2010, den Feuerball-Unfall und Instant-Legendenstatus im Herbst. Er ist momentan immer noch begeistert davon, wie viele Zeitungen und Fernsehmoderatoren im Lande gleichzeitig die Formulierung "…ist das Weihnachtsgeschenk für Formel-1-Fans perfekt" benutzen können, um seine Vertragsunterzeichnung bei Mercedes zu beschreiben.
Michi weiß aber, dass der große Abgang nur klappt, wenn er vorher noch mal ranklotzt. Und Mercedes will was abhaben vom Glanz und hat extra ein neues Helmmodell entwickelt, das zusätzliche Airbags für Schumis Kinn bereithält. "Wenn schon tödlicher Unfall, dann mit dem richtigen Marketing", sagt Mercedes-Sportschef Norbert Haug. " Man muss ihn dann schon erkennen können, das geht nicht, dass da nur Matsch im Helm klebt." Schumacher selber sieht das gelassen. James Dean wäre ja zum Beispiel im Wrack total zerquetscht worden und trotzdem auf jedem zweiten Poster in Studenten-WGs zu sehen. "Das pack' ich", ist sich der Gewinnertyp sicher.
Gesellschaft: Rassismus
In den Neunzigern prügelte Nelson Mandela die Apartheid aus den weißen Südafrikanern heraus und die Nuller-Jahre waren bekanntlich die Dekade der weltweit staatlich subventionierten Muslimhetze (übrigens selbstverschuldet durch Angriffe auf dänische Zeichner und amerikanische Hochhäuser).
2010 hat das mächtigste Land der Welt einen schwarzen Präsidenten und viele schwarzhaarige Bürgermeister, die nur gebrochen Englisch, aber perfekt Spanisch sprechen - die oft herbeigesehnte post-rassische Ära, sie ist da. Aber ist alles Gold, was glänzt? Viele sehen den ethnischen Rassismus nicht wirklich überholt, sondern nur abgelöst von Ersatzerscheinungen. Gegen die öffentliche Abneigung, die im Jahre 2010 Menschen wie Mehdorn, Zumwinkel und Ackermann entgegenschlägt, waren die Lynchmorde der 50er oder die Rassenunruhen der 60er eine Tupperparty. Immer häufiger lassen einige Banker ängstlich den teuren Anzug im Schrank und die Rolex in der Schatulle, bevor sie sich in Talkshows den hassverzerrten Fratzen der Neidgesellschaft stellen müssen. Dort werden sie dann mitunter sogar von Migranten gedemütigt, an deren Asylantenheim sie vor 15 Jahren noch seelenruhig mit dem Porsche vorbeifahren konnten.
All das zeigt: mit schwarzer Haut lebt es sich heutzutage wie die Made im Speck, wer jedoch schwarze Zahlen auf dem Kontoauszug hat, der sollte sich im zweiten Jahrzehnt warm anziehen.
Umwelt: Erderwärmung
"Viel Feind, viel Ehr" besagt ein altes Sprichwort. Wenn das zutrifft, ist die Klimaerwärmung das wohl ehrenhafteste Umweltphänomen aller Zeiten - denn alle sind gegen sie. Die einen sind dagegen, dass es sie gibt, die anderen sind dagegen, dass sie weitergeht. Der letzte Klimagipfel hat die Hoffnungen für 2010 nachhaltig gedämpft und die Staatschefs probten schon mal zerknirschte Gesichtsausdrücke und Schulterzucken, um auf kommende Generationen vorbereitet zu sein.
Den Amerikanern liegt das Wohl der Erde zwar am Herzen, "aber was bringt uns die Existenz Grönlands in einer Welt ohne General Motors?" Der Chinese fletscht die Augen, wenn er hört, dass der Westen ihn vom Auto wieder in die Rikscha drängen und die CO2-Fabriken verbieten will, in denen er unseren verwöhnten Bälgern liebevoll das Blei-Spielzeug baut. Indiens eigenwilliges Klimaziel ist die Vernichtung aller Emissionsherde in Pakistan - mit einem Nuklearschlag. Von allen Schwellenländern ist nur Mexiko einigermaßen verhandlungsbereit: statt den CO2-Ausstoß zu verringern, will die Regierung Autofahren generell verbieten, denn zu Fuß flüchtet es sich schlechter über die texanische Grenze.
Es sieht düster aus, Umweltschützer aller Nationen verzweifeln langsam, nur die Israelis sind fröhlich: "Wenn der Meeresspiegel steigt, wird auch der Gaza-Streifen überschwemmt. Das wird das Klima zumindest im Nahen Osten deutlich verbessern." (Angeley D. Eckardt)
Politik: Schröders Agenda
Ehrgeizige Ziele hatte sich der SPD-Frontmann im Jahr 2003 gesetzt und sie während einer öden Runde im Bundestag auf die Rückseite einer alten Regierungserklärung gekritzelt. "2010: Will richtig abkassieren, am Besten bei Öl- oder Gasunternehmen, immer noch eine satte Haarfarbe haben und auf KEINEN Fall mehr Kanzler von 82 Mio. Jammerlappen sein."
Hut ab, kann man da nur sagen, Basta-Gerd hat alles umgesetzt, was er wollte und eine ordentliche Finanzkrise für die olle Angie und den doofen Spaß-Guido gab's noch obendrauf. So macht der Ruhestand richtig Gas.... ähhh ‚Spaß'.
Musik: Prince
Der extravagante Künstler hatte schon 1982 damit geprahlt, dass er Party machen würde "like it's 1999". Am Stichtag dann aber, am 31. Dezember 1999, war Prince so damit beschäftigt, aus Wut über Sonys Knebelverträge kreischend Studioeinrichtungen zu demolieren, sich den Kopf über ein neues Pseudonym (das man nur auf dem Kopf stehend und mit Reisbrei im Mund fehlerfrei aussprechen kann) zu zerbrechen und seine Plateauschuhe zu imprägnieren, dass er das Party machen ganz vergaß. Mit Fistelstimme säuselte er nur: "Ask me in 10 years, punk-ass bitches."
Pünktlich am 1. Januar 2010 haben wir also versucht, zu eruieren, wie er den Jahreswechsel denn nun verbracht habe. Die Antwort war enttäuschend: "I been keepin' it real cool - just me and some ladies gettin' the groove on. But I'm hot, bitches," lässt er uns hoffen, "already working on some funky horn blows and crazy guitar and bass lines and all that shit. 2010 is bringin' you Prince like you never heard the mo'fucker." Ja. Mal sehen.
Sport: Michael Schumacher
Der Philosoph der Rennstrecke, er bezeichnet sich selbst gern als echten "Kartianer", hat alles genau geplant: das Comeback Winter 2009, den Titel im Sommer 2010, den Feuerball-Unfall und Instant-Legendenstatus im Herbst. Er ist momentan immer noch begeistert davon, wie viele Zeitungen und Fernsehmoderatoren im Lande gleichzeitig die Formulierung "…ist das Weihnachtsgeschenk für Formel-1-Fans perfekt" benutzen können, um seine Vertragsunterzeichnung bei Mercedes zu beschreiben.
Michi weiß aber, dass der große Abgang nur klappt, wenn er vorher noch mal ranklotzt. Und Mercedes will was abhaben vom Glanz und hat extra ein neues Helmmodell entwickelt, das zusätzliche Airbags für Schumis Kinn bereithält. "Wenn schon tödlicher Unfall, dann mit dem richtigen Marketing", sagt Mercedes-Sportschef Norbert Haug. " Man muss ihn dann schon erkennen können, das geht nicht, dass da nur Matsch im Helm klebt." Schumacher selber sieht das gelassen. James Dean wäre ja zum Beispiel im Wrack total zerquetscht worden und trotzdem auf jedem zweiten Poster in Studenten-WGs zu sehen. "Das pack' ich", ist sich der Gewinnertyp sicher.
Gesellschaft: Rassismus
In den Neunzigern prügelte Nelson Mandela die Apartheid aus den weißen Südafrikanern heraus und die Nuller-Jahre waren bekanntlich die Dekade der weltweit staatlich subventionierten Muslimhetze (übrigens selbstverschuldet durch Angriffe auf dänische Zeichner und amerikanische Hochhäuser).
2010 hat das mächtigste Land der Welt einen schwarzen Präsidenten und viele schwarzhaarige Bürgermeister, die nur gebrochen Englisch, aber perfekt Spanisch sprechen - die oft herbeigesehnte post-rassische Ära, sie ist da. Aber ist alles Gold, was glänzt? Viele sehen den ethnischen Rassismus nicht wirklich überholt, sondern nur abgelöst von Ersatzerscheinungen. Gegen die öffentliche Abneigung, die im Jahre 2010 Menschen wie Mehdorn, Zumwinkel und Ackermann entgegenschlägt, waren die Lynchmorde der 50er oder die Rassenunruhen der 60er eine Tupperparty. Immer häufiger lassen einige Banker ängstlich den teuren Anzug im Schrank und die Rolex in der Schatulle, bevor sie sich in Talkshows den hassverzerrten Fratzen der Neidgesellschaft stellen müssen. Dort werden sie dann mitunter sogar von Migranten gedemütigt, an deren Asylantenheim sie vor 15 Jahren noch seelenruhig mit dem Porsche vorbeifahren konnten.
All das zeigt: mit schwarzer Haut lebt es sich heutzutage wie die Made im Speck, wer jedoch schwarze Zahlen auf dem Kontoauszug hat, der sollte sich im zweiten Jahrzehnt warm anziehen.
Umwelt: Erderwärmung
"Viel Feind, viel Ehr" besagt ein altes Sprichwort. Wenn das zutrifft, ist die Klimaerwärmung das wohl ehrenhafteste Umweltphänomen aller Zeiten - denn alle sind gegen sie. Die einen sind dagegen, dass es sie gibt, die anderen sind dagegen, dass sie weitergeht. Der letzte Klimagipfel hat die Hoffnungen für 2010 nachhaltig gedämpft und die Staatschefs probten schon mal zerknirschte Gesichtsausdrücke und Schulterzucken, um auf kommende Generationen vorbereitet zu sein.
Den Amerikanern liegt das Wohl der Erde zwar am Herzen, "aber was bringt uns die Existenz Grönlands in einer Welt ohne General Motors?" Der Chinese fletscht die Augen, wenn er hört, dass der Westen ihn vom Auto wieder in die Rikscha drängen und die CO2-Fabriken verbieten will, in denen er unseren verwöhnten Bälgern liebevoll das Blei-Spielzeug baut. Indiens eigenwilliges Klimaziel ist die Vernichtung aller Emissionsherde in Pakistan - mit einem Nuklearschlag. Von allen Schwellenländern ist nur Mexiko einigermaßen verhandlungsbereit: statt den CO2-Ausstoß zu verringern, will die Regierung Autofahren generell verbieten, denn zu Fuß flüchtet es sich schlechter über die texanische Grenze.
Es sieht düster aus, Umweltschützer aller Nationen verzweifeln langsam, nur die Israelis sind fröhlich: "Wenn der Meeresspiegel steigt, wird auch der Gaza-Streifen überschwemmt. Das wird das Klima zumindest im Nahen Osten deutlich verbessern." (Angeley D. Eckardt)