29.04.2024¸ ein schöner Tag.
Onkel Jojo erklärt Schächten
Autor: Jojo  Zeichnungen: Jenne   geschrieben am: 05.08.2004  geändert am: 11.09.2005
Sooo, liebe Kinder...

Jetzt legt mal das Pausenbrot beiseite. Ihr wollt sooo gerne wissen, was "SCHÄCHTEN" ist, weil ihr davon im Fernsehen gehört habt?
 
Nun, als "SCHÄCHTEN" bezeichnet man den Schlachtvorgang bei Tieren nach besonderen, glaubensbestimmten Regeln jüdischer und moslemischer Mitbürger.
 
So wie Ihr an den lieben Gott glaubt, glauben Juden und Moslems an ihren (ich denke: denselben) lieben Gott. Die Bibel wurde von schlaue Leuten vor vieeelen vielen Jahren geschrieben und der Koran und den Talmud auch (So nennen die Moslems und Juden ihre Bibel). Da steht drin, dass die Tiere vor dem Essen geschächtet werden müssen.

Das geht ungefähr so:
 
Dem gefesselten Tier, einer Muh Kuh oder einem Mäh Schaaf durchtrennt man zunächst mit einem gaaanz scharfen Messer die vordere Halshaut. Dann folgen die vorderen Halsmuskeln, die Luftröhre und die Speiseröhre, das ist eine Röhre, durch die das Frühstück und das Mittagessen in euren Bauch gelangen.
Da Luftröhre und Speiseröhre sehr schmerzempfindlich sind, besonders aber der betroffene Kehlkopf, führt das zu schweren reflektorischen Atemstörungen und Kreislaufreaktionen. (jeder hat sich ja schon mal verschluckt, dann ist ein Krümel aus der Speiseröhre in die Luftröhre gekommen).
 
Danach werden die Halsschlagadern durchtrennt (das sind die Adern die immer so doll pochen, wenn ihr im Hof "Fangen" spielt), und einige Nerven die das Zwerchfell versorgen, was für das Atmen wichtig ist.
 
Die Muh Kuh oder das Mäh Schaaf haben nun ganz dolle Schmerzen, viel stärker als Ihr euch vorstellen könnt, und sie kriegen keine Luft mehr, haben Todesangst und müssen sich übergeben, also brechen.
 
Da das aus dem Hals auslaufende Blut gerinnt, muss der Schächter häufiger nachschneiden.
 
  Und das alles bei vollem Bewußtsein des Tieres, weil beim Schächtschnitt die großen, das Gehirn versorgenden Arterien innerhalb der Halswirbelsäule ebenso wie das Rückenmark und die 12 Hirnnerven nicht durchtrennt sind und wegen der knöchernen Ummantelung auch nicht durchtrennt werden können.
 
Diese noch intakten Gefäße versorgen das ganze Gehirn noch ausreichend, so daß KEINE Bewußtlosigkeit eintritt, und die Muh Kuh oder und das Mäh Schaaf leiden und ganz ganz viel Angst haben (aber das ist dem Juden und dem Moslem egal).

Das Ganze dauert auch nicht länger als eine Viertelstunde...

Manche sagen, die Tiere merken nichts davon, aber wenn man sie dann nach dem Ausbluten entfesselt, taumeln einige Richtung Ausgang des Schächstraums, und werden dann mit einem Bolzenschussgerät endgültig getötet.

Diese Menschen bezeichnen diese Art zu schlachten als vorgeschriebenes Religionsritual, wohingegen belegbare Religionsanweisungen abgeschafft wurden:

  • Schon lange werden die bis in die Regentschaft des Königs Amasis durchgeführten täglichen drei Menschen-Schächtopfer an Erwachsenen und Kindern nicht mehr vorgenommen
  • der tierische Opferdienst wurde im Jahre 70 nach Christus abgeschafft
  • das Zu-Tode-Steinigen bei bestimmten Vergehen wird nicht mehr durchgeführt
  • die Kriegsgefangenen werden nicht mehr durch Herausschneiden der Herzen getötet
  • die vegetarischen Ernährungsweisen im 1. Buch Mose 29 - 30 werden nicht eingefordert
  • die Talmud-Anweisungen über die Behandlung der Tiere und ihre Rechtskompetenz werden nicht gewürdigt
  • und das Verbot des Zins-Nehmens beim Gelderleihen ist augenscheinlich vergessen worden.
Nach § 4 a Abs. 2 des Tierschutzgesetzes darf ein warmblütiges Tier nur dann geschlachtet werden, wenn es vorher betäubt wurde. Führt man ein Tier einem Schächter zu, kann man sich wegen Beihilfe nach § 27 StGB strafbar machen.

Die Karlsruher Richter hatten erstmals über die Grenzen zwischen islamischen Regeln und deutschen Gesetzen zu entscheiden. Bisher hatten die Gerichte argumentiert, der Islam schreibe, anders als das Judentum, das Schächten nicht zwingend vor.

Nach dem Tierschutzgesetz ist das Töten von Tieren ohne Betäubung untersagt. Ausnahmen sind jedoch für Angehörige von Religionsgemeinschaften zulässig, deren "zwingende Vorschriften" den Verzehr von nicht geschächtetem Fleisch untersagen.

Wenn der Jude/Moslem aufgrund seines Glaubens kein nicht-geschächtetes Fleisch oder Blut essen darf, und aufgrund der Gesetzgebung keine Tiere schächten darf, bleibt immer noch die vegetarische Ernährung!

Schächtet er doch, beweist er seine Respektlosigkeit gegenüber geltendem Gesetz (Wen wundern da Integrationschwierigkeiten?).
 
Das Best wird sein, Ihr esst gar kein Fleisch, dann muss auch keine Muh Kuh, kein Mäh Schaaf und kein Oink Schwein sterben, und BSE ist dann auch kein Thema mehr.
 
Sooo, jetzt könnt Ihr euer Pausenbrot weiter essen!

(Quelle: Dr. med. Werner Hartinger; Infoblatt der Bundesarbeitsgruppe gegen betäubungsloses Schächten)
 
 
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